Klopfwaller … von Sven Dombach
Hallo Silures …
nach den schönen und teilweise auch kapitalen Fischen vom Ufer, habe ich in den letzten Tagen verstärkt das Wallerholz geschwungen. Auf unserer Party hat mir unser Freund Dani Wagner ein paar von ihm gebaute Hölzer zum testen gegeben.
Letzte Nacht war es dann so weit. Wir waren gegen 22 Uhr auf dem Wasser, welches mit 25 Grad auch zum Baden eingeladen hätte. Aber wir hatten ja etwas anderes vor, Wallerfischen vom treibenden Boot unterstützt durch das Holz und den Köder direkt unter uns.
Für mich gibt es keine spannendere Methode unserem Urian nachzustellen, als genau das. Beim „Waller-TV“ schauen lernt man viel über ein Gewässer und seine Bewohner. Und es macht mir Gänsehaut, wenn endlich die ersehnten Striche und Balken auf dem Echolot erscheinen.
Es war die perfekte Nacht zum Driften …
Drückende Schwüle, viel Aktivität an der Oberfläche und ich war mir sicher, dass ich mir für heute Nacht genau die richtige Strecke ausgesucht hatte. Nach kurzer Zeit war klar. Sie sind heute sehr aktiv. Immer wieder zeigen sich Fische auf dem Bildschirm in allen Gewässertiefen. Sie steigen zum Teil so schnell und aggressiv nach oben, dass es nur noch Sekunden bis zum Biss dauern sollte. Aber nix da. Keine Aktion am Köder über Stunden. Meine Motivation war sehr groß und die Aktivität unter dem Boot lässt die Zeit im Flug vergehen. Der Biss kann schließlich jederzeit und unerwartet kommen. Es war schon fast 3 Uhr am Morgen und ich wollte zum Schluss der Driftung noch eine tiefe, lang gezogene Außenkurve befischen.
Auch hier waren viele Fische unterwegs und die Spannung steigt immer weiter, weil im letzten Jahr genau an dieser Stelle ein wirklich kapitaler Fisch eingestiegen ist. Ein fettes Echo über Grund verrät einen guten Fisch. Schnell lasse ich meinen Köder ab, bis die Schnur erschlafft, dann zwei Umdrehungen mit der Rolle und der Köder sollte genau das Epizentrum passieren. Das Echo zeigt Reaktion und genau in diesem Moment spüre ich einen leichten, seitlichen Zug an der Schnur. Ich quittiere das Geschehen mit einem kurzen, harten Anschlag aus der Hand und was soll ich sagen ein unglaublicher Tanz beginnt.
Der Waller tobt unter dem Boot, welches sich sofort mit der Spitze gegen die Strömung stellt und dann langsam flussaufwärts gezogen wird. Mir ist sofort klar, das ist ein Guter. Nach einigen langen Fluchten und hektischen Schlägen in die Schnur zeigt sich mein Gegner dann doch im Schein der Kopflampe.
JAAAAAWOLLLLLLLLLLLLLLL!!!!!!!!!!!!
Ein absolut geiles Gefühl. In diesem Moment wird mir klar, dass ich gerade den ersten guten Fisch mit unserer honiggelben Klopfrute BALROK drille. Einfach genial das Teil. Die Rute ist nie am Limit und man hat die absolute Kontrolle über den Fisch. Dieser zeigt mir seine Zähne und mit einem beherzten Griff schiebe ich ihm meine Hand über den Kiefer und halte ihn fest. Kurz Luft holen und dann den Fisch etwas drehen und über die Seite ins Boot ziehen.
Geschafft …
Da liegt er vor mir, der ersehnte Klopfwaller. Er füllt mit seinem massigen Körper den Innenraum meines Schlauchbootes komplett aus. Der Fisch streift die 2 Meter Marke und ich freue mich wirklich sehr ein solch prächtiges Schauspiel erleben zu dürfen.
Langsam küsst der Morgen die vergehende Nacht und es ist bereits hell, als mein Tackle im Auto verladen ist. Auf der Rückfahrt im Auto lasse ich das Geschehen noch mal vor meinem geistigen Auge ablaufen. Ein Grinsen gepaart mit dem Gefühl tiefster Zufriedenheit begleiten mich nach Hause.